Und die leibhaftige Nacht, verwünscht und raubgierig, nähert sich. Wie ein durchdringender Albtraum gleitet sie von der Burg aus in die Wälder und Dörfer. Grauenvolles Flüstern in der Nacht. Das Schlagen von schwarzen Schwingen. Schäumende Mäuler, getrieben von unstillbarem Hunger. Der Vampir regt sich.
Selbst inmitten der heftigsten Paranoia besteht absolute Sicherheit darüber. Zuerst kamen die Fledermäuse, in einem Schwarm, der an eine Legion erinnerte. Sie beobachteten mit gerissener Schläue. Dann kam der Wolf, ein Untier aus den höllischen Tiefen, das im Schatten auf unaussprechliche Grausamkeiten wartete.
Es heißt, der Dunkle Graf kann vielerlei Gestalten annehmen, und in jeder davon vermag er es, seine Opfer aufzuspüren und zu töten. Die Fledermaus ist so still wie ein schleichender Schatten. Sie nähert sich unvermittelt und schließt mit einem Wimpernschlag zu ihren Opfern auf. Der Wolf ist ein unnachgiebiger Jäger mit einem feinen Gespür für frisches Blut, selbst wenn es noch nicht vergossen wurde. Wehe jedem, der seine bestialische Wut zu spüren bekommt.
Doch es ist Dracula selbst, der für den größten Schrecken sorgt, denn er ist es, der uns zu unserer letzten Ruhestätte bringt. Obwohl seine eigene Haut kalt wie Eis ist, kann er Flammen heraufbeschwören, die Fleisch versengen und Knochen zu Asche zerfallen lassen. Ob er sich nun in seiner eigenen Gestalt zeigt oder in die der schändlichsten Bewohner des Waldes schlüpft, seine Rache wird er so oder so bekommen.
Wie soll man im Angesicht eines derart Erbärmlichen Schicksals nicht verzweifeln? Denn selbst die Willensstarken können sich so beeinflussen lassen, dass selbst vertraute Aufgaben schwierig werden.
Vielleicht sind wir aber auch selbst schuld, wenn wir uns so bereitwillig der Gier der Menschen hingeben. Da überrascht es kaum, dass Dracula von unserer Unzulänglichkeit profitiert und diese Schwäche zu seinem Vorteil nutzt.
Die Macht, die Dracula über das Land hat, weckt Furcht in den Herzen aller, die ihm begegnen. Wer Gegenstände sucht oder Totems zerstören will, ist dazu für einige Zeit nicht imstande, als würde er von den Klauen eines schauerlichen Grauens daran gehindert.
Trevor Belmont, der wegen seiner unnatürlichen Kräfte einst gefürchtet und verstoßen wurde, ist nun die einzige Hoffnung für alle, die überleben wollen. Er suchte sich überraschende Verbündete und stellte sich dem Vampir. Dass er lebend von diesem Kampf zurückkehrte, ist ein Zeugnis für seine Überlegenheit gegenüber den Normalsterblichen.
Belmonts Augen sind die Gegenwart von Bösem gewohnt. Wo andere mit weniger Standhaftigkeit den Blick abwenden, bleiben Belmonts Augen fixiert. Weiß der Beobachter, dass er beobachtet wird?
Um im Angesicht solcher Grauen nicht den Verstand zu verlieren, braucht es ab und an ein Hochgefühl. Stelle dich mit einem Gegenstand in der Hand deinen Verfolgern und wehre dich, denn solch waghalsiger Mut wird belohnt werden.
Wenn die Gefahr nah ist, darf man nicht den Kopf verlieren. Suche dir Werkzeuge, die dein Überleben sichern, und nutze sie, wenn dein Leben auf dem Spiel steht. Nur dann wirst du einen Ruhmreichen Augenblick erleben, der des Namens Belmont würdig ist.
Auch wenn der eiskalte Griff der Angst ein schlagendes Herz zum Stillstand bringen kann, ist die Dunkelheit nicht undurchdringbar, wie der Blutmond am Nachthimmel beweist.