Aestri und Baermar kamen in der freien Stadt Greyhawk an, um dort Lieder und Geschichten mit den Bewohnern auszutauschen. Aber was sie bei diesem Aufenthalt erfuhren, sollte der Grund für ihr letztes Abenteuer sein.
Ortsansässige und Reisende berichteten von einer neuen Magie, die anders als alles war, was sie kannten, und die sich im Land ausbreitete. Die bösen Mächte verschwanden aus jedem Winkel des Landes und hinterließen keine Spuren ihrer Boshaftigkeit. Überall in Greyhawk wurde gefeiert, aber Aestri und Baermar beschlich ein ungutes Gefühl. Der Lebenssinn eines Barden ist es, den Sieg über Widersacher zu feiern. Also wäre eine Welt ohne das Böse eine Welt ohne neue Lieder.
Aestri wusste, was sie zu tun hatte. Sie suchte in den Gasthäusern und Seitengassen der Stadt nach Abenteurern, die sie und Baermar auf der Suche nach der Quelle dieser seltsamen neuen Magie begleiten würden. Viele lehnten ab. Warum würde sie das Böse wieder im Land haben wollen? Aber mit ihrem Verstand und ihrem Charme konnte Aestri genug Stadtbewohner motivieren, ihr dabei zu helfen, das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse wiederherzustellen.
Gemeinsam reiste die zusammengewürfelte Abenteurertruppe durch Sümpfe und unter Berge. Man jagte sie aus Städten, denn man glaubte, dass die Truppe im Geheimen mit dem Bösen zusammenarbeitete, das ausgelöscht worden war. Aber immer wieder trafen sie auch freundliche Menschen, die ihnen Nahrung, Unterkunft und – am wichtigsten – Informationen zur Verfügung stellten. Eifrig hielt Baermar jeden Hinweis und jedes Gerücht fest und schlussfolgerte schließlich, dass sich die Quelle der seltsamen Magie in der Nähe des Königreichs Keoland befinden musste. Dort sprachen die Menschen von einem uralten Turm, der aus seinen Ruinen neu errichtet wurde, größer und stärker denn je.
Ihre Vermutungen wurden bestätigt, als die Truppe den Süden erreichte. Die Dorfbewohner sprachen nur flüsternd vom Turm und seinem Herrscher, aber Aestri kannte den Ort bereits von Geschichten. Sie waren auf dem Weg zum Verfaulten Turm, der Festung des Erzlich Vecna.
Während sich die Truppe dem Verfaulten Turm näherte, konnte sie die böse Magie in der Luft spüren. Sie machten sich für einen Kampf gegen Vecna bereit und waren überrascht, als sie den Verfaulten Turm verlassen vorfanden. Sie gingen die Wendeltreppe hinauf, vorbei an zerbrochenen Buntglasfenstern, bis sie oben angekommen waren. Inmitten der Trümmer fand Aestri eine Schriftrolle in gehetzter Handschrift.
Baermar wollte unbedingt beweisen, wie gut er mit dem Arkanen vertraut war. Er begutachtete die Schriftrolle und erkannte, dass die Worte ein Zauber in Lautschrift waren. Als er die Wörter laut sang, begann der Turm zu beben. Schwarzer Nebel kam durch den Steinboden. Aestri brachte Baermar zum Schweigen, aber es war bereits zu spät. Der Nebel überrollte die Abenteurer und innerhalb von Augenblicken waren sie verschwunden.